Theodore, Paul & Gabriel

Melancholischer Softrock

Die drei Französinnen, die sich Theodore, Paul & Gabriel nennen, glänzen mit wunderbaren Melodien, satten Gitarren und klasse Gesang. Tatsächlich heißen sie Pauline Thomson, Clémence Gabriel und Théodora de Lilez. Ihr erste Album unter ihren Männernamen heißt „Please Him, Please her“. „Nach vorne gemischte Gitarrenklänge treffen auf softrockige Harmonien a la Fleetwood Mac und die Melancholie von Simon & Garfunkel, meint der deutsche Rolling Stone.

Annie Humphrey ist reif für die Insel

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Mutige Musik mit trauriger Stimme

Sie singt vom Leid ihres Volkes, singt von „Schnee und Blut und Asche / Und Träumen zu stark um zu sterben“. Sie singt mit trauriger Stimme zu wunderschönen Melodien. Annie Humphrey ist Ojibwe-Indianerin. Sie wuchs in Nord-Minnesota auf. In ihren Songs beschreibt sie das Schicksal ihres Volkes und setzt sie sich für ökologische Belange ein. Annie Humphrey ist reif für die Insel, und zwar mit ihrer Platte „The Heron Smiled“. Zwei Stücke untermalt John Trudell mit seinem Sprechgesang.weiter lesen

Sitar in der Rockmusik

Electric Psychedelic Sitar Headswirlers

Der exotische Klang der Sitar hielt in der Mitte der 1960er Jahre Einzug in die Rockmusik. Die CD-Reihe Electric Psychedelik Sitar Headswirlers gibt eine faszinierenden Überblick über die Sitar in der Rockmusik. Die zehn CDs enthalten 179 Stücke.

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Die Byrds waren die ersten, die auf das fernöstliche Instrument aufmerksam geworden waren, und der Beatle George Harrison war der erste, der die Sitar auf Platte bannte, in dem Song Norwegian Wood, erzählt das Sachlexikon Rockmusik. Im Film über das Monterey Pop Festival im Jahr 1967 kann die schwierige Spieltechnik auf dem Instrument beobachtet werden. Es hat bis zu 13 Saiten, ausgehölte und präparierte Kürbisse an den beiden Enden dienen als Resonanzkästen und sorgen für den resonanzreichen, exotischen Klang.

Sitar in der Rockmusik

Die Zahl der Rockbands, die das fernöstliche Instrument in ihre Stücke einwoben, war Legion. Die CD-Reihe Electric Psychedelic Sitar Headswirlers gibt einen faszinierenden Überblick. Sie ist in zwei Boxen mit je 5 CDs erhältlich. Volume 1-5 enthält 89 Tracks, Volume 6-10 90 Tracks.

Die Palette der Bands reicht von bekannt (Iron Butterfly, Pretty Things, Blonde on Blonde) über weniger bekannt (Fraternity of Man, Bröselmaschine, John Renbourne) bis unbekannt (Mystic Astrologic Crystal Band, Jason Merrick & The Finders, The Zodic Cosmic Sounds). Die umfangreichen Booklets der beiden Boxen geben Auskunft über die Bands. So erfährt man etwa, dass über die Mystic Astrologic Crystal Band das Gerücht kursierte, Jimi Hendrix habe Rhythmusgitarre und Mandoline auf ihrem Debütalbum gespielt.

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Film der Coen Brüder über Dave Van Ronk

Artikel im Folker!

Das Musikmagazin Folker! hat in seiner Internetausgabe (leider nur dort) einen interessanten Artikel über den neuen Film der Coen Brüder über Dave Van Ronk veröffentlicht. „Inside Llewyn Davis“ heißt der Streifen, der Titel ist dem Debütalbum Van Ronks Inside Dave Van Ronk nachempfunden. Pünktlich zum Filmstart ist die (Auto)Biographie Van Ronks in deutscher Sprache erschienen. „Der König von Greenwich Village“ heißt das Werk und ist hier besprochen worden.

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Es könnte gut sein, dass der Film über Van Ronk der Folkmusik der Sechzigerjahre ein neues Revival bescheren werde, genauso wie der Film „O Brother, Where Art Thou“  der Coens es Bluegrass und Hillbilly beschert habe, meint der Verfasser des Folker!-Artikels.

Den Folker-Artikel lesen Sie hier.
Unsere Buchbesprechung lesen Sie hier.

Woody Guthries Haus der Erde

Seiner Zeit weit voraus

Der legendäre Folksänger Woody Guthrie (1912 – 1967) hat einen Roman hinterlassen, der erst jetzt publiziert wurde. Das habe auch an der unverblümten Sexdarstellung gelegen, die ihrer Zeit weit voraus gewesen sei, vermuten Douglas Brinkley und Johnny Depp im ausführlichen Vorwort. Mehr als ein literarisches Ereignis ist Woody Guthries Haus der Erde ein Dokument über Guthrie selbst, seine Weltsicht, seine Gefühle, sein Engagement. weiter lesen<
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David Munyon reif für die Insel

Acrylic Teepees & Meanwhile Back in Japan

Gleich mit zwei Platten ist der Singer Songwriter David Munyon reif für die Insel: Acrylic Teepees & Meanwhile Back in Japan. Mit ausgezeichneten Musikern im Rücken zelebriert er hier ganz große Singer-Songwriter- Kunst. Diese beiden mit Band eingespielten Platten ragen noch über sein ohnhin ausgezeichnete Solowerk hinaus. Sein Markenzeichen ist seine samtweiche Stimme, mit der er die eingehenden Melodien seiner Songs singt. weiter lesen

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Summer Of Love und I’m In The Mood

Neue Fundstücke von Jefferson Airplane und John Lee Hooker mit Bonnie Raitt

Summer of Love und I’m In The Mood sind die neuen Fundstücke auf der Platteninsel. Jefferson Airplane taten sich ein letzte Mal zusammen und veröffentlichten 1989 eine schlicht Jefferson Airplane betitelte CD. Mit „Summer Of Love“ enthält die CD das schönste Liebeslied an die Hochzeit der Hippie-Ära, den Sommer 1967, das je geschrieben wurde. John Lee Hooker gab 1992 ein Konzert mit einer illustren Gästeschar in Mill Valley. Bonnie Raitt spornte er bei „I’m In The Mood“ zu Höchstleistungen an. weiter lesen

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Dino Valente, Sänger von Quicksilver Messenger Service

Einziges Soloalbum wieder veröffentlicht

Diedrich Diederichsen würdigt in der Tageszeitung (Taz) Dino Valente, Sänger von Quicksilver Messenger Service (Taz von Samstag/Sonntag, 19./20. Oktober). Anlass ist die Wiederveröffentlichung von Valentes einzigem Soloalbum, dem 1968 erschienenen „Dion Valente“. Valente, am 7. November 1943 in Danbury, Connecticut, als Chester Powers geboren, war zunächst in Folkzirkeln aktiv und galt lange Zeit als Schöpfer von „Hey Joe“, das aber eher ein Traditional ist. Tatsächlich aus Valentes Feder stammt die Hippie-Hymne „Everybody Get Together“. Valente gehörte zu den Gründungsmitgliedern von Quicksilver Messenger Service, die zu „den Hausbands der frühen Hippie-Kultur der Bay Area werden sollte“, so Diederichsen. Bei den ersten drei Quicksilver-Alben war Valente allerdings nicht dabei, weil er wegen Marihuana-Besitzes über ein Jahr im Gefängnis saß. Nach seiner Rückkehr habe Valente „die Gruppe seit 1971 zu einer geradezu parodistisch wirkenden Abkehr von ihrer früheren ungehobelten Brillanz“ bewegt, meint das Rock-Lexikon des Rowohlt Verlages

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 Valente (Mitte) mit seinen Quicksilver-Kollegen.

Valentes Soloalbum enthält laut Diederichsen nur drei konventionelle Songs, „dann geht es immer tiefer in eine ätherische Abgedrehtheit“. Mit seiner Stimme ziehe der Sänger alle Register „und das Beste ist, dass er nicht wirbt, sondern die meisten Songs auf dieser Platte eher nach dem Sex spielen, bei endlosen postkoitalen Joints auf San Franciscos Flauschfußböden“.

Den Artikel von Diedrich Diederichsen über Dino Valente finden sie hier.

Gay & Terry Woods: The Time Is The Right

Die Platte für die Insel

Die Scheibe von Gay & Terry Woods: The Time Is The Right gehört zu den Platten, die man mit auf die einsame Insel nehmen sollte. Das Duo liefert mit einer hervorragenden Begleitband ein wunderbares Gebräu aus irisch-englischem Folk, Country und Rock. Gänsehauterzeugend ist der Harmoniegesang von Gay und Terry. Terry erdet die himmlische Stimme von Gay.

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Gay und Terry Woods gehören zu den Pionieren des irisch-englischen Folk-Rocks. Terry spielte bei Sweenes’s Men, bevor er zusammen mit Gay zu den Gründern von Steeleye Span gehörte. Danach formierten die beiden die Woods Band. Nach einigen Duoplatten trennten sich ihre Wege. Terry stieg bei den Pogues ein, Gay spielte mit Auto Da Fe New Wave-Musik, spielte Soloplatten ein und kehrte als Sängerin zu Steeleye Span zurück. weiter lesen

Klasse Konzerte zum kostenlosen Download

Prall gefülltes Live Music Archive

Das Live Music Archive ist eine musikalische Wundertüte. 121420 Konzerte von 5944 Bands stehen hier derzeit zum kostenlosen Herunterladen bereit, quer durch alle Stilrichtungen der populären Musik. Zu meinen Favoriten gehört ein Konzert von Calexico 2003 im China Theater in Stockholm, das in exzellenter Qualität aufgenommen wurde. Die Nutzer des Music Archive haben ihm die Höchstwertung mit fünf Sternen gegeben und die Rezensenten übertreffen sich mit Lob.

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Von den derzeit so angesagten Derek Trucks und Susann Tedeschi gibt es mehrere Konzerte, etwa Ein zwei CDs füllendes Konzert 2006 in der Meymandi Concert Hall aufgenommen und eins von 2008 com Soul Stew Revival mit einer interessanten Version des Beatles-Songs Hey Jude.

Die Cowboy Junkies sind mit zahllosen Konzerten vertreten. Die mit fünf Sternen bewerteten sind alle von guter Tonqualität.

John Dee Graham, der wunderbare Gitarrist und Sänger mit Reibeisenstimme, hat im Februar 2013 in schönes Konzert in McDonigel’S Mucky Duck gegeben. Alejandro Escovedo & The Sensitive Boys waren im März 2011 im Continental Club in Austin beseelt am Werke. Klasse Konzerte zum kostenlosen Download gibt es jede Menge.

Man kann sich die Konzerte in einem Player anhören, bevor man sie herunterlädt. Sie stehe als Flac- und als MP3-Dateien bereit, wobei Flac die bessere Wahl ist, weil die Musik verlustfrei komprimiert wird. Oft können schön gestaltete CD-Cover gleich mit heruntergeladen werden.