Zum Tod von Johnny Winter
Es war eine dieser Rockpalast-Nächte, 1979. Mit netten Leuten vor der Glotze bis in den frühen Morgen. Viel Bier, gute Stimmung. Dann kam Johnny Winter und rockte die Bude. Johnny ist tot, gestorben heute, 16. Juli 2014.
Pete Seeger hat wie kaum jemand ein großes Publikum für sozialkritische und politische Lieder erwärmt. Am Montag, 27. Januar 2014, ist der Vater der Folk-Revivals im Alter von 94 Jahren gestorben. Für das Album „Chimes of Freedom – The Songs of Bob Dylan“, das zu Gunsten von Amnesty International veröffentlicht wurde, hatte er vor zwei Jahren mit den Rivertown Kids noch den Song „Forever Young eingespielt“.
Vor zwei Jahren ist auch eine neue Platte von „Amerikas Stimmgabel“ wie Seeger genannt wurde, erschienen. Mit dabei waren Bruce Springsteen, Emmylou Harris, Tom Morello (Gitarrist bei Race Against The Machine), Steve Earle und Dar Williams. Ein großes, letztes Werk, das Seeger da mit Hilfe seiner Freunde geschaffen hat. weiter lesen
The Sound Of The Ocean Sound
Die beiden Schwestern haben der Musikwelt im vergangenen Jahr zwei schöne Scheiben in Kooperation mit anderen Künstlern beschert: mit dem englischen Folkrocker Blair Dunlop “Killing Time” und mit dem norwegischen Singer-Songwriter Tom Hell “The Sound Of The Ocean Sound”.
Rebecca Lovell (vocals, mandolin, guitar) und Megan Lovell (vocals, lap-steel, dobro) haben ihre Band nach ihrem Ur-Ur-Ur-Großvater benannt, einem Cousin Edgar Allan Poe’s. Die Schwestern aus den USA spielen eine Mischung aus Folk-Rock, Singer-Songwriter und Americana. Ihre Platten sind meist EPs, kaum länger als 20 Minuten. Es zählt Klasse, nicht Masse.
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Die kleine Halle der einstigen Kupferschmiede in Gießen ist rasch überfüllt. Schon lange hat eine lange Schlange gewartet, dass die Tür endlich aufgeht. Junge Leute drängen in den Raum. Nicht nur. „Ich habe auch meinen Vater dabei“, sagt ein junger Mann zum anderen.
Digger Barnes ist generationsübergreifend. Er steht in bester Singer-Songwriter-Tradition, macht diese Mischung aus Folk, Country und Rock, die heute gerne als Americana bezeichnet wird. In seiner Diamond Roadschow, die er an diesem Abend präsentiert, erzählt er Geschichten von der Straße. „Flucht, Rache, Verlust und immer wieder biblische Untergangsszenen sind die düsteren Themen in den tief in Wüstenrock und Americana à la Calexico verwurzelten Songs des immerzu einsamen imaginären Wohnwagenbewohners, mit denen Digger Barnes in seiner ‚Diamond Road Show‘ seine traurige Geschichte erzählt“, so hat es die Taz beschrieben.
Pencil Quincy macht mit seiner „Magic Machine“ das Konzert zum Film. Auf einem Plattenteller lässt er Landschaften, Gebäude, Autos, Menschen kreisen, die mit einer Kamera auf eine Leindwand über der Bühne projiziert werden.
Barnes hört sich an und schaut aus, als käme er aus den tiefsten Süden der USA. Tatsächlich heißt er Kay Buchenheim und kommt aus Hamburg.
Das Konzert in der Kupferschmiede in Gießen ist ein Heimspiel. In Gießen ist Barnes schon öfter aufgetreten und hat sich eine treue Fangemeinde erspielt. „I love Gießen Asozial“ ruft er mehrfach ins Publikum. „Gießen Asozial“ ist die Fußballmannschaft der links-autonomen Szene der Universitätsstadt.