The Third Mind

Ein Stern am Rockhimmel

Ein Stern ist aufgegangene am Rockhimmel, fernab der Mainstreamradio tauglichen Musik: The Third Mind. Mit ihrem ausuferndem psychedelischen Rock betraten sie 2020 die Bühne. Nun strahlen sie mit ihrem dritten, einem Live-Album in vollem Glanz.

Erlesene Musikerschar

Der ausgezeichnete Gitarrist Dave Alvin trommelte eine erlesene Musiker-Schar zusammen, um seine Vision einer Musik in den Spuren der Greateful Dead einzuspielen: David Immerglück, ebenfalls ein begnadeter Giterrist, Michael Jerome (drums) und Viktor Krummancher (bass). Auf der Erste Platte hatte Jesse Sykes als Sängerin noch einen Gastauftritt, inzwischen gehört sie zum Stammpersonal. „Jesse sings like Sandy Denny meets Grace Slick”, schwärmt Alvin.

Das Repertoire der Band besteht aus erlesenen Coverversionen, der sie ihren Stempel aufdrücken. Die Studio-Alben „Third Mind“ und „Third Mind 2“ waren schon Glanzstücke. Songs wie „morning Dew“, Sally Goes Round the Roses“ oder Groovin‘ is Easy“ wurden in bester Dead-Manier zerdehnt und veredelt.

Live noch besser

Die neue Live-Scheibe ist eine Art Best of ihrer bisherigen beiden Alben. Die Stücke kommen vor Publikum noch ein Stück intensiver daher. Zwar spielt auf der Live-Platte Mark Karan statt Immerglück die zweite Gitarre, macht aber gar nichts. Dazu kommen noch Willie Aron an den Keyboards und Jack Rudy an der Harmonica, die East West, im Original ein Instrumental der Paul Butterdfield Band, zu einem herausragenden Stück der Platte machen.

Mit „Doralee“ gibt es auch ein Stück aus der Feder von Jesse Sykes. Die glänzt aber vor allem mit ihrem erklärten Lieblingssong „Morning Dew“ aus der Feder der kanadische singer-Songwriterin Bonnie Dobson. Der Song wird in einer an die Grateful Dead angelehnten 13-Minuten-Version zelebriert.

Ganz wunderbar auch der 13-Minüter, der die Platter erröffnet: „Sally Go Round The Roses“, im Original ein Hit der Jaynetts aus dem Jahr 1963. Third Mind machen daraus eine schwermütige, Gänsehaut erzeugende Gitarrenorgie.

Mit „Dark Star“ endet die CD mit einer Verbeugung vor den großen Vorbildern Grateful Dead, deren Pardenummer das Stück war. Nur gut fünf Minuten kurz ist die Live Mind-Version (die Dead Dehnten gerne auf über 25 Minuten aus), aber lang genug für eine solide Gitarrenorgie.

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