Lennon und Marley vereint
John Lennons Imagine und Bob Marleys Redemption Song passen prima zusammen. Jefferson Starship demonstriert das auf seinem 2008er Album „Jefferson’s Tree Of Liberty“.
John Lennons Imagine und Bob Marleys Redemption Song passen prima zusammen. Jefferson Starship demonstriert das auf seinem 2008er Album „Jefferson’s Tree Of Liberty“.
Bonnie „Prince“ Billy hat zusammen mit Dawn McCarthy „What the Brothers Sang“ eingespielt und der Punk-Rocker Billie Joe Armstrong von Green Day hat zusammen mit der Jazz-Pop-Sängerin Norah Jones die Everly-Plare „Songs Our Daddy Taught Us“ nachgesungen. Billie Joe und Norah ist mit „Foreverly“ das deutlich bessere Werk gelungen. Einen direkten Vergleich ermöglicht „Kentucky“, das auf beiden Platten enthalten ist. Jones und Armstrong lieferen eine magische Version, gegen die die von Billy und McCarthy blass bleibt. Überhaupt gelingt es an Jones und Armstrong deutlich besser, den Harmoniegesang der Everlys zu kopieren. Ihre Platte ist auch deutlich besser abgemischt. Die von McCarthy und Billy kommt recht schwammig rüber. Weiterlesen
Pete Seeger hat wie kaum jemand ein großes Publikum für sozialkritische und politische Lieder erwärmt. Am Montag, 27. Januar 2014, ist der Vater der Folk-Revivals im Alter von 94 Jahren gestorben. Für das Album „Chimes of Freedom – The Songs of Bob Dylan“, das zu Gunsten von Amnesty International veröffentlicht wurde, hatte er vor zwei Jahren mit den Rivertown Kids noch den Song „Forever Young eingespielt“.
Vor zwei Jahren ist auch eine neue Platte von „Amerikas Stimmgabel“ wie Seeger genannt wurde, erschienen. Mit dabei waren Bruce Springsteen, Emmylou Harris, Tom Morello (Gitarrist bei Race Against The Machine), Steve Earle und Dar Williams. Ein großes, letztes Werk, das Seeger da mit Hilfe seiner Freunde geschaffen hat. weiter lesen
Der in Texas lebende Inder Oliver Raijamani hat mit Texas Gypsy Fire eine der ungewöhnlichsten und faszinierendsten Platten der Rockgeschichte geschaffen. Es ist ein unwiderstehliches Gebräu unterschiedlichster Musikstile, eine „exotische und einzigartige Mischung aus Indien, den Klängen der Sinti und Roma sowie Texas, Country und Western“, befand der Boston Globe.
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http://youtu.be/PlDZPZ9ve18
The Sound Of The Ocean Sound
Die beiden Schwestern haben der Musikwelt im vergangenen Jahr zwei schöne Scheiben in Kooperation mit anderen Künstlern beschert: mit dem englischen Folkrocker Blair Dunlop “Killing Time” und mit dem norwegischen Singer-Songwriter Tom Hell “The Sound Of The Ocean Sound”.
Rebecca Lovell (vocals, mandolin, guitar) und Megan Lovell (vocals, lap-steel, dobro) haben ihre Band nach ihrem Ur-Ur-Ur-Großvater benannt, einem Cousin Edgar Allan Poe’s. Die Schwestern aus den USA spielen eine Mischung aus Folk-Rock, Singer-Songwriter und Americana. Ihre Platten sind meist EPs, kaum länger als 20 Minuten. Es zählt Klasse, nicht Masse.
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Eine neue Großtat des Schweden mit Wahlheimat USA. Nachdem die EP „Three Free Amigos“ eher seine akustische Seite zeigte, lässt er es auf „Peace“ kräftig krachen. Gleich im Titelstück heult und jault die Gitarre dass es Neil Young eine Freude wäre. „Let ist go“ mit seinem düster-treibenden Rhythmus und sägend-wimmender Gitarre veredelt Susann Cowsill mit ihrem Backgrund-Gesang. „Sentimental Times“ kommt mit akustischer Gitarre und Saxophon anrührend daher, „Sarah Anne“ kontrasiert mit fröhlichem Rhythmus, „My Son“ lässt die Scheibe besinnlich-nachdenklich ausklingen.
http://youtu.be/yvLYJstSwc4
Das komplette Album
Linda Thompson lässt mit „Won’t Be Long Now“ alte Folk-Seeligkeit aufleben. Ihr Ex-Mann Richard, mit dem sie als Duo Folk-Rock-Geschichte geschrieben hat, zupft beim ersten Stück „Loves For Babiews And Fools“ die akustische Gitarre. Die Veteranen des englischen Folkrock Martin Carthy und Dave Swarbrick sind dabei, dazu kommen Carthy-Tochter Eliza, die Thompson-Kinder Teddy und Kami sowie – Überraschung – Jenni Muldauer, die Tochter des US-amerikanischen Pendants zu Richard und Linda Thompson, Geoff und Maria Muldauer, die US-Amerikanische Folk-Rock-Geschichte geschrieben haben. Getragen wird das Album von der melancholische Stimme der 66-Jährigen,
Die kleine Halle der einstigen Kupferschmiede in Gießen ist rasch überfüllt. Schon lange hat eine lange Schlange gewartet, dass die Tür endlich aufgeht. Junge Leute drängen in den Raum. Nicht nur. „Ich habe auch meinen Vater dabei“, sagt ein junger Mann zum anderen.
Digger Barnes ist generationsübergreifend. Er steht in bester Singer-Songwriter-Tradition, macht diese Mischung aus Folk, Country und Rock, die heute gerne als Americana bezeichnet wird. In seiner Diamond Roadschow, die er an diesem Abend präsentiert, erzählt er Geschichten von der Straße. „Flucht, Rache, Verlust und immer wieder biblische Untergangsszenen sind die düsteren Themen in den tief in Wüstenrock und Americana à la Calexico verwurzelten Songs des immerzu einsamen imaginären Wohnwagenbewohners, mit denen Digger Barnes in seiner ‚Diamond Road Show‘ seine traurige Geschichte erzählt“, so hat es die Taz beschrieben.
Pencil Quincy macht mit seiner „Magic Machine“ das Konzert zum Film. Auf einem Plattenteller lässt er Landschaften, Gebäude, Autos, Menschen kreisen, die mit einer Kamera auf eine Leindwand über der Bühne projiziert werden.
Barnes hört sich an und schaut aus, als käme er aus den tiefsten Süden der USA. Tatsächlich heißt er Kay Buchenheim und kommt aus Hamburg.
Das Konzert in der Kupferschmiede in Gießen ist ein Heimspiel. In Gießen ist Barnes schon öfter aufgetreten und hat sich eine treue Fangemeinde erspielt. „I love Gießen Asozial“ ruft er mehrfach ins Publikum. „Gießen Asozial“ ist die Fußballmannschaft der links-autonomen Szene der Universitätsstadt.
Von Bruno Rieb
Nachdenklich-verschmitzt blickt Kris Kristofferson von der Titelseite der jüngsten Ausgabe von Rookie, dem Magazin für Country, Folk und Americana aus dem Hause Springer. Der Haudegen scheint zu wissen, dass sich in dem Heft eine dicke Peinlichkeit verbirgt: die Titelstory ist satte fünf Jahre alt. Der Kristofferson-Artikel ist wortwörtlich bereits im Juni 2008 im deutschen Rolling Stone erschienen, nur die Fotos sind andere.
Während im Rolling Stone in einem Kasten zum Artikel „sieben wichtige Alben aus Kristoffersons Werk“ vorgestellt wurden, sind es in Rookie nur fünf. Die Texte zu den einzelnen Platten wurden zudem stark gekürzt. Der Artikel endet mit der Scheibe „This Old Road“ von 2006. Die Alben „Closer for the Bone“ von 2009 und „Feeling Mortal“ von 2012 tauchen nicht auf.
Die Rookie-Macher hätten es besser wissen müssen, denn auf der dem Heft beiliegenden CD ist der Song „Mama Stewart“ von der Feeling Mortal-CD enthalten. In den Erläuterungen zur Heft-CD heißt es „Mit seinem Album ‚Feeling Mortal‘ fügte er seinem imposanten Katalog ein weiteres Glanzstück bei.“
Rookie ist mit der Kristofferson-Story kein Glanzstück gelungen – ganz im Gegenteil.