Blue Rose auf Sparkurs
Das auf Americana und Roots Rock spezialisierte deutsche Plattenlabel „Blue Rose Records“ tritt im 21. Jahr seines Bestehens kräftig auf die Bremse: Es stellt seinen Generalstore und Mailorderkatalog ein. Dem Sparkurse fällt auch die Zusammenarbeit mit Thomas Dewers zum Opfer, der bei Blue Rose „Chill@Blue Rose betrieb. Dewers ist der Goldgräber in Sachen Americana.
Viel Engagement, wenig verkauft
„Die Kosten haben den Gewinn schon seit längerer Zeit überholt, wobei unter ,Kosten‘ nicht nur die Einkaufspreise, sondern vor allem der Aufwand an Personal und Zeit in keinem guten Verhältnis zum Ertrag stand“, wird auf der Blue Rose-Homepage die Einstellung des General-Stores begründet. Thomas Dewers habe seine CD-Reviews mit viel Engagement, Recherche und mit viel Zeitaufwand geschrieben. Von Blue Rose sei er nach verkauften Stückzahlen entlohnt worden. „Von vielen seiner besprochenen Alben haben wir gerade mal eine Handvoll verkauft, so ,groß‘ war die Nachfrage“, erklärt das Label.
Das Plattenlabel will sich künftig auf den Verkauf der eigenen Titel konzentrieren. Es will aber weiterhin auch Veröffentlichungen von Blue Rose-Künstlern vertreiben, die nicht auf dem eigenen Label erschienen sind.
Blue Rose wurde 1995 gegründet. Es hat den Freunden von Roots Rock und Americana Platten von Künstlern wie Iain Matthews, John Dee Graham, Hank Shizzoe, Continental Drifters, Waco Brothers oder den Brandos beschert. Einen Höhenflug erlebte die Plattenfirma, als sie unter eigenem Namen Platten der renommierten US-Firma New West Records in Deutschland vertreiben konnte. Künstler wie Kris Kristofferson, John Hiatt, Rickie Lee Jones, Buddy Miller und Steve Earle kamen so in den Blue Rose-Katalog.