Capitalist Blues
Sozialkritik trifft tolle Musik: Die US-amerikanische Musikerin Leyla McCalla hat mit „Capitalist Blues“ eine ambitionierte, in der Musiktradition ihrer Heimatstadt New Orleans tief verwurzelte Folk-Platte eingespielt. Die einstige Cellistin der recht erfolgreichen Carolina Chocolate Drops spielt auf ihrem dritten Solo-Werk Banjo und Gitarre (akustische und elektrische) und singt herzerwärmend ihre kritischen Texte.Alle Songs hat McCalla selbst geschrieben, außer „Money Is King“. Hier stammt der Text von Neville Marcano, genannt „The Growling Tiger“, ein erfolgreicher Boxer, der 1929 die Fliegengewicht-Meisterschaft gewonnen hatte und von 1934 an professionell Calypso gesungen hat, ein Musikstil, der später von Harry Belafonte populär gemacht wurde. Neben McCallas Saiten- und Sangeskunst brummt mal die Tuba, jubiliert die Klarinette und trumpft das Akkordeon auf. Zu hören gibt es Texte wie im Song „Aleppo“: „Bombs are falling in the name of peace/ People hide out from the city/ We won‘t know their names/ Their faces unknown/ But we‘ll all wonder where they‘ll go/ Who knows, where will they go?“ Im informativen Begleithaft sind alle Songs und die jeweiligen Besetzungen aufgelistet.
Sie habe die Songs zu einer Zeit geschrieben, als sie den „Capitalist Blues“ gehabt habe und sie habe sich entschlossen, dieses Album uner diesem Titel zu veröffentlichen, schreibt sie und fährt fort, diese Songs seien ihre Reflektionen über „moterhood, womanhood, activism, and spirit“.